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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 10

1877 - Oldenburg : Stalling
10 flecken und der Landbesitzer ohne Gerichtsbarkeit. Die Ver-leihung dieser Verfassung, die Freiherr von Stein als bedeut-samen Fortschritt auf der constitutionellen Bahn bezeichnete, ward in ganz Deutschland mit freudigem Jubel, in Baiern mit aufrichtigem Danke gegen König Max, den Guten, auf-genommen, der gerade ihr die groe Popularitt verdankte, in der er bei seinem Volke stand. Weniger befriedigte das im Jahre 1817 mit Papst Pius Vii. abgeschlossene Concordat das der katholischen Kirche allzu gnstig war, indem es ihr, volle Selbststndigkeit, den Bischfen freien Verkehr mit Rom, ein weitgehendes Aufsichtsrecht der die Schulen und der angeblich schdliche Bcher gewhrte, und deshalb in der Folge schwierige Verwickelungen zwischen Staat und Kirche herbeifhrte. Uebrigens geschah auch in Baiern dem monarchischen Principe kein Abbruch, und der König lie die Verschleuderungen im Hof- und Staatshaushalte fortdauern. Als er im Jahre 1825 starb, erhielt das Land in seinem Sohne, König Ludwig I., einen genialen, kunstliebenden Herrscher, und eine neue Aera schien fr Baiern anzubrechen. Er verlegte die Universitt Landshut nach Mnchen, vermehrte die Bildergallerie daselbst durch Ankauf neuer Kunstwerke und bereicherte Mnchen durch Prachtbauten, unter denen das neue Universittsgebude, die neue Bibliothek, die Pinakothek fr Gemlde, die Glyptothek fr die Antiken, die gothische Kirche, die byzantinische Ludwigs-kirche den ersten Rang einnehmen. Auch baute er bei Regens-brg die sogenannte Walhalla, um die Bsten aller groen Deutschen aufzunehmen. Mnchen wurde eine Heimath der Knste, wie Berlin der Wissenschaften. Aber die Volksschule sank immer tiefer und König Ludwig, der in altdeutscher Tracht mit Knstlern verkehrte, auf Deutschlands Einheit trank und den aufstndischen Griechen (vgl. V.) ein frhliches Glckauf zurief, war zu sehr Romantiker und zu wenig Staatsmann, um selbststndig regieren zu knnen, und berlie die Re; gierung seinen Ministern, die im Geiste des alten Systems den Staat verwalteten. Im Knigreiche Wrtemberg herrschte Friedrich I. mit despotischer Willkr und Hrte, nur darauf bedacht, feine Verpflichtungen gegen Napoleon zu erfllen, um in ihm eine

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. uncounted

1877 - Oldenburg : Stalling
In demselben Verlage erschien: Harms, Chr. it. Dr. A. Kattius, Rechenbuch fr Gymnasien. Realschulen, Gewerbeschulen, hhere Brgerschulen, Seminare :c. 5. Aufl. 2 Jc 25 j. 1 Empfehlungen: Zeitschrift f. preu. Gymnasialwesen Xxiv. @.776, 1 Xxvi 2. Heft; Mathematisches Archiv von Gruuert Lvi. 4. Heft; i Schulblatt fr bte Provinz Brandenburg. Harms Kopfrechenbuch. Eine Anleitung zur Lsung bieler angewandten j Kopsrechenausgabeu^ 1877. Preis 1 Jc 50 $ Harms, Recheubuch fr die Vorschule. 2. Auflage. 1. Heft 40^, 2. Heft 70^. I Wir gestehen schlielich, das; wir bei nheren: Durchgehen dieses Buches unwill- > krlich den Wunsch hegten, es mchten die uns zu Ostern und Michaelis zukommenden M Sextaner grndlich nach den Prinzipien dieses Buches vorbereitet sein." (Zeitschrist fr preu. Ghmnasialwesen.) j König, Dr. R, Blten aus dem zarten Kindesalter. Gedichtsammlung 1 fr kleine Kinder. 2. Auflage. (50 H) Herabges. Preis 30 4. Blten aus dem Leben des Mdchens. Gedichtsammlung fr junge I Mdchen, cart. (1 Jc 50 4.) Herabges. Preis 50 4. Blten ans dem Leben der Jungfrau und des Weibes. Gedichtsamm-1 luug fr das reifere Alter. (2 Jc 25 4) Herabges. Preis 50 4 Ltbbeii, Aug., Wrterbuch zu der Nibelunge 110t (liet). 3. Aufl. 2 Jc 25 4. Payle, Fr., Geschichte des orientalischen Alterthnms von den ltesten ; Zeiten bis auf die.perserkriege. Mit 2 Karten. (2 Jc 25 4.) Herab- ig gesetzter Preis 75 4. Stacke, Dr. L., Erzhlungen ans der alten Geschichte in biographischer Form. 2 Theile, 12. Auflage, 1 Jc 50 4. Stacke, Erzhluugeu aus der mittleren, neuen und neuesten Geschichte. 3 Theile. I. Theil 10. Aufl. 1 Jc 50^, Ii. Theil 8. Aufl. 2 Jc 50 a, | Iii. Theil 3. Aufl. 3 Jc 50 0). Eine herrliche Scctre, eingehend, belehrend und angenehm unterhaltend. Die E Schilderungen fesseln nicht blos 12i5>jhrige Knaben und Stbchen, sondern auch 8 reifere Jnglinge und Jungfrauen, gebildete Männer und Frauen. Auswahl und $ Darstellung ist vortrefflich. Die zahlreichen Auflagen sind verdiente." (Repertorium der Pbagogik.) 1 Stacke, die franzsische Revolution und das Kaiserthum Napoleou's I. l Geschichtliche Uebersicht der Zeit von 17891815. 8. geh. 4 Jc 50 4. | Bertrand du Gueseliu, Conuetable von Frankreich. Biographi-sches Gemlde aus dem franzsischen Mittelalter. Mit Titelbild. I geb. (1 Jc) Herabges. Preis 50 4. , Abritz der Geschichte der preutzischeu Monarchie von den ltesten Zeiten bis aus die Gegenwart 75 4. Stakemann, Aug., Spruchsammlung insbesondere fr hhere Lehr-1 anstalten Nach dem kleinen Katechismus Luthers geordnete, und nach I Jahrescnrsen bezeichnete biblische Sprche nebst zwei Spruchregistern. | Im Anhange der vollstndige kleine Katechismus Dr. M. Luthers, I dessen Katechismuslieder und die drei kumenischen Symbole. Zweite 1 Auflage. 60 4. Strackerjan, K., Regeln fr die deutsche Rechtschreibung, ettimologisch- * orthographisches Wrterverzeichni mit Bercksichtigung landschaftlicher I Eigenthiimlichkeiten und falscher Gewhnungen und kurze Jnterpnnctions- I lehre. 2 Jc

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 9

1877 - Oldenburg : Stalling
- 9 1,800,000 Thalern abfinden Ohne Einsicht in die Verwal-tung der Finanzen zu erlangen, beschrnkte sich die stndische Thtigkeit auf Zurckweisung der bertriebenen Forderungen der Regierung. In den vier Freistdten trat die reichsstndige Verfassung wieder ein, und die Regierung ward von einem Senate aus-gebt. In den kleinen Staaten, mit Ausnahme Oldenburgs, das, obgleich ohne Verfassung, mit seiner Regierung zufrieden war, dauerten meist die mittelalterlichen Zustnde fort. Nur Karl August, Groherzog von Sachsen-Weimar, zeichnete sich vor anderen Fürsten rhmlichst aus. Wie er als Gnner und Beschtzer der groen Dichter und Schriftsteller die geistigen Interessen der Nation frderte, so bekundete er auch durch die seinem Volke ertheilte Verfassung, da er auf der Hhe der Zeit stand und deren Ideen in sich aufgenommen hatte. Diese Verfassung gestattete als wahrhafte Volksvertretung Antheil an der Gesetzgebung und Aufsicht der die Verwaltung der Finanzen. Es war ein Unglck fr Deutschland, da dem edlen Fürsten bei Durchfhrung seiner volksthmlichen Be-strebungen keine bedeutende Hausmacht zur Seite stand. So sah er sich in Folge der drohenden Zeitverhltnisse genthigt, eine rckgngige Bewegung einzuschlagen und auch die schon gewhrte Aufhebung der Censur wieder zurckzunehmen. In Baiern, das als Rheinbundsstaat so lange mit Frank-reich verbunden gewesen, hatte sich franzsischer Einflu am strksten geltend gemacht. Demgem waren unter der sieb-zehnjhrigen Verwaltung des Grafen von Montgelas Ver-nderungen auf dem Gebiete des Staates, der Kirche und des ffentlichen Unterrichts eingetreten. Auch besa Baiern seit 1811 eine Verfassung, die jedoch nie zu vollstndiger Durch-fhrung gelangte. Dem Artikel Xiii der Bund es acte gem, ertheilte König Maximilian I. am 26. Mai 1818 eine neue Reichsverfassung mit dem Zweikammersystem. Die Mitglieder der ersten Kammer erhielten ihre Wrde lebenslnglich oder wurden vom König auf Lebenszeit ernannt; die Abgeordneten der zweiten Kammer bestanden aus den Vertretern des nie-deren Adels mit Gerichtsbarkeit, der Universitten, der katho-tischen und evangelischen Geistlichkeit, der Städte und Markt-

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 308

1877 - Oldenburg : Stalling
308 gen die Oberhand; die Knigin Victoria begab sich sogar auf Napoleons Einladung nach Frankreich, um der Einweihung des Hafens von Cherbourg beizuwohnen (5. August 1858), und Palmerston wurde bei einem Besuche in Paris mit Aus-Zeichnung aufgenommen. Unterdessen wurde Sardiniens Haltung gegen Oestreich immer feindseliger. Turin wurde der Sammelplatz aller Verbannten; eigene Corps wurden von diesen gebildet, zu deren Ausrstung Sardinien die Kosten hergab. Im Herbst 1858 fand eine Zusammenkunft Cavours mit Napoleon im Badeort Plombires Statt, wo die ferneren Plne in Betreff Italiens verabredet wurden. Die sardinische Presse erlaubte sich die malo-sesten Ausflle gegen Oestreich. In diesen Ton stimmte auch die franzsische Presse immer mehr ein, je weiter die Plne Na-poleons ihrer Reife entgegengingen, und bald wurden Oest-reich und der Papst als Feinde der Nationalitten, als Feinde des Fortschritts und aller Gesittung in leidenschaftlichster Art bekmpft. *) Europa ahnte, da ein Gewitter am politischen Horizonte auf-steige, als Napoleon am Neujahrstage 1859 beim Empfange des diplomatischen Corps nhere Andeutungen gab. Ich bedauere," sagte er zum streichischen Gesandten, Baron von Hbner, da unsere Beziehungen nicht so gut sind, als ich sie zu sehen wnsche: aber ich bitte Sie, dem Kaiser zu melden, da meine persnlichen Gefhle fr ihn immer dieselben sind." Noch klarer wies Victor Emanuel bei Erffnung der sardinischen Kammern auf den Schmerzensschrei" hin, der sich, Hlfe flehend, von so vielen Seiten Italiens erhebe, und gegen den Sardinien, ungeachtet seiner Achtung vor den Vertrgen nicht gleichgltig bleiben knne. Die Vermhlung zwischen dem Prinzen Napoleon, dem Sohne Jerome's, einem eifrigen Freunde der Unabhngigkeit Italiens, und der Prinzessin Clotilde, der ltesten Tochter des Knigs von Sardinien, knpfte das Bnd- *) Um diese Zeit lie die ppstliche Regierung einen jdischen Kna-Ben in Bologna, Namens Mortara, der von einer christlichen Magd heimlich getauft war, seiner Familie entreien und mit Gewalt im Christenthum erziehen. Dieser Norfall erregte besonders in England allgemeines Anfsehen.

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 339

1877 - Oldenburg : Stalling
339 Erleichterung im Postverkehr, durch Handels- und Schifffahrts-Vertrge, durch Erweiterung des deutschen Zollvereins. Oest-reich wnschte, um Preußen entgegenzuarbeiten und seinen eigenen Einflu auf Deutschland zu erweitern, die Aufnahme in den Zollverein; Preußen indessen, von den sddeutschen Regierungen angefeindet, aber von den Gewerbtreibenden untersttzt, wute es siegreich durchzusetzen, da sich Oestreich mit dem Abschlu eines Handelsvertrags begngen mute (19. Februar 1853). Da sich im dnischen Kriege die Notwendigkeit einer Flotte dringend herausgestellt hatte, so war die Grndung einer preuischen Kriegsflotte eine beson-dere Frsorge des Knigs. Sie hob sich in rascher Entwicke-lung noch besonders durch Erwerbung des Gebiets am Jade-busen an der Nordsee, wo ein Kriegshafen angelegt ward (1853). Die warme Theilnahme und reiche Pflege, deren sich Kunst und Wissenschaft erfreuten, bildeten eine glnzende Lichtseite in der Regierung Friedrich Wilhelms. Berlin und Dsseldorf wurden die Sitze berhmter Malerschulen. Unter den Werken der Kunst, die er ins Leben rief, verdient das Denkmal Friedrichs des Groen besondere Erwhnung namentlich war sein Kunstsinn auf Erhaltung und Wieder-Herstellung historischer Denkmler gerichtet, wovon die alte preuische Herrenburg zu Marienburg und der Klner Dom rhmliche Zeugnisse ablegen. Auch die Wissenschaft war in Preußen wrdig vertreten. Hier lehrten die Gebrder Jacob und Wilhelm Grimm, Bopp, Pott, als die Begrnder der vergleichenden Sprachforschung; Bckh, Lobeck, Welcker, Ritschl als Vertreter der classischen Philologie; Lachmann als Kritiker auf dem Gebiete der classischen und altdeutschen Philologie: Lepsius, der Aeghptologe; Karl Ritter, der Vater der ver-gleichenden Erdbeschreibung; als ebenbrtige Genossen Ranke's und Raumer's die Historiker Dropsen, Mommsen, Giesebrecht, Duncker, Dahlmann, Leo; vor Allen glnzt der Name Alex-anders von Humboldt, des Nestors der Naturwissenschaften (t 6. Mai 1859 zu Berlin). Der groe Widerspruch, der seit 1848 zwischen den Zeitereignissen und den Grundstzen des Knigs eingetreten war, hatte dessen Heiterkeit und Frohsinn geschwcht. Im October 22*

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 418

1877 - Oldenburg : Stalling
Am 11, August wurde das knigliche Hauptquartier auf franzsischen Boden verlegt. An demselben Tage erlie der König eine Bekanntmachung an das franzsische Volk, welche die Bewohner Frankreichs beruhigen sollte und ihnen Sicherheit der Personen und des Eigenthums zusagte, wo-fern sie sich nicht selbst durch feindselige Unternehmungen gegen die deutschen Truppen des kniglichen Schutzes berauben wrden. Die Sdarmee (Iii.) rckte trotz der Schwierigkeit des Terrains und der unaufhrlichen Regengsse dennoch in Eilmrschen vor. Die deutsche Cavallerie leistete durch ihr treffliches Plnkeln ausgezeichnete Dienste und lie den Feind nirgends zur Ruhe kommen. Die wichtigsten festen Pltze im Elsa wurden besetzt. Hagenau (von Barbarossa angelegt) wurde durch einen khnen Reiterstreich der badischen Dragoner unter General von Laroche genommen. Die Dragoner brachen mit einer reitenden Batterie in Sturmeslauf durch das offene Thor und nthigten die Franzosen, die aus den Fenstern der Kaserne schssen, durch Kanonenschsse zu baldiger Ergebung. Whrend das bedeutende Straburg und Bitsch, das durch seine natrliche Lage auf einem hohen Berge ungemein fest ist, cernirt von Divisionen der dritten Armee, noch in Feindes Hnden blieben, setzte die Sdarmee unter dem Befehle des Kronprinzen ihren Marsch durch die Vogesen fort. Hierbei wurden die kleinen die Vogesenpsse beherrschenden Festungen Lichtenberg und Ltzelstein genommen. Lichtenberg, eine hohe Bergfeste, wurde von den Wrtembergern am 12. August angegriffen und in Brand geschossen und mute capituliren. Ltzelstein (la petite Pierre) hatte bereits durch eine Kanonade gelitten, als man von deutscher Seite Unter-Handlungen anzuknpfen versuchte. Da aber die Besatzung auf den Parlamentair scho, eine Verletzung des Vlkerrechts, die sich leider in der Folge mehrfach wiederholte, so mute das Bombardement fortgesetzt werden. Am andern Tage schon (10. August) ergab sich die Besatzung. Die kleine Festung Marsal, von 60 Geschtzen und einer Besatzung von^600 Mann vertheidigt, wurde von den Baiern unter General v. Bothmer genommen. Als der Hauptmann

7. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. V

1873 - Oldenburg : Stalling
Gorwort zur ersten Auflage. Der historische Unterricht in den unteren Klassen der Gymnasien wird jetzt fast allgemein in biographischer Form ertheilt. Zu diesem Zwecke dürfte dem Schüler ein Lesebuch nicht unwillkommen sein, das, in einem einfachen und dem Knaben verständlichen Style geschrieben und zwischen der Aus- führlichkeit größerer Werke und der compendiösen Darstellung eines Leitfadens die Mitte haltend, geeignet wäre, ihn in sei- nen Präparationen zu unterstützen oder als Nachlese über das in der Schule Gehörte zu dienen. Es soll daher dieses Büchlein keineswegs den mündlichen Vortrag des Lehrers überflüssig machen, sondern denselben im Gedächtniß des Schülers befestigen. Ueberall habe ich.mich bestrebt, die Ereignisse den Per- sonen unterzuordnen und'letztere als Träger der ersteren her- vortreten zu lassen. So oft es die individuelle Beschaffenheit des Stoffes und der Quellenschriftsteller gestattete, habe ich die eigenen Worte der letzteren gegeben, was namentlich bei den aus Pausanias (nach der Uebersetzung von Siebelis, Stuttgart 1829) und aus Herodotos (nach der Uebersetzung von Lange, Breslau 1834) entliehenen Stücken der Fall ist. Von den Erzählungen aus der Geschichte des Trojanischen Krieges sind einige (Iii., 4—8) mehr oder weniger wörtlich aus Schwab's Sagen Troja's (Stuttgart 1846), die auch im prosaischen Gewände, die Poesie nicht verkennen lassen, entnommen, was hoffentlich nicht als Plagiat angesehen wer- den wird. Bei den ältesten sagenhaften Geschichten von denen jedoch die Oedipussage hier ausgeschlossen worden ist, habe ich mich bemüht, die poetische Färbung, in welcher sie er- scheinen, zu bewahren, und deshalb an mehreren Stellen die den Alten so bedeutungsvollen Orakelsprüche in metrischer Form eingerückt. Was die Masse des geschichtlichen Stoffes anbetrifft, so sind die Erzählungen aus den früheren Zeiten bis zu den Perserkriegen einschließlich ausführlicher behandelt, als die aus den späteren, wo die politischen Verhältnisse Grie- chenlands anfangen schwieriger und verwickelter zu werden. — Von der Aufnahme dieses Büchleins wird es abhängen, ob ich auch die römische Geschichte in gleicher Weise bearbeite. Dr. Stacke.

8. Altertum - S. 2

1894 - Oldenburg : Stalling
9 bcn Stdten Argos und Mycen. Korinth mit der gleichnamigen Stadt und in der Mitte Arkadien. Unter den Inseln sind die jonischen im Nordwesten der Halbinsel (unter ihnen Jthaka, Korcyra), westlich von Athen Salamis, im gischen Meere die Kykladen (unter ihnen De-los), die Sporaden an der kleinasiatischen Kste, Enba (jetzt Negropoute), Kreta (jetzt Kandia) und Kythera bemerkenswert.' Land und Volk. Durch Meer und Gebirge von anderen Lndern getrennt, gewinnt Griechenland durch die vielen Busen und Einschnitte des Meeres in die Ksten eine vielfltige Gliede-rnng und gnstige Kstenbildung, die auf Handel und Verkehr zur See frhzeitig mchtig einwirkten. Die wichtigsten Meerbusen sind der korinthische und der saronische, welche durch Megaris und den Isthmus getrennt werden. Die Flsse sind zahlreich, aber unbedeutend. Das ganze Land wird durch seine Gebirge in viele kleine Landschaften geschieden, von denen die einen zur Viehzucht, die anderen zum Getreide-. Wein- und Olbau geeignet sind. Der Boden ist im ganzen fruchtbar, das Klima mild, der Himmel heiter. Die natrliche Beschaffenheit des Landes hatte auf seine Bewohner den gnstigsten Einflu. Die Griechen, in krperlicher und geistiger Hinsicht auss reichste begabt, entwickelten sich zum gebildetsten Volke des Altertums und wurden durch die Werke ihrer Dichter. Geschicht-schreiber und Weltweisen, sowie durch die Denkmler ihrer Bau-und Bildhauerkunst, die noch jetzt als Muster gelten, die Lehr-meister der Menschheit. Kolonieen. Griechen wohnten auch in zahlreichen, von Griechen-land aus gegrndeten Stdten an den gegenberliegenden Ksten der griechischen Meere. Solche Kolonieen (Pflanzstdte) waren Milet und Ephesus an der Westkste Kleinasiens, auch Syrakus an der Ostkste Sieiliens; von Milet wurde an der Kste Thraeiens (im Norden) Byzantium (Konstantinopel) gegrndet. 2 Die Götter der Griechen. Die Orakel. Die Griechen, wie alle Völker des Heidentums, verehrten ihre Götter in den Werken, Erscheinungen und Krften der Natur, wie

9. Altertum - S. 35

1894 - Oldenburg : Stalling
35 kommen des hchsten Glckes genieen. Kommt nun auch ein gutes Ende dazu, so ist ein solcher glckselig. Die Götter berhufen viele mit Wohl-thaten, um sie nachher desto tiefer zu strzen."" So sprach Solon. Weil er aber mir nicht zu Willen redete, entlie ich ihn und seitdem ging mir alles bel. Mein ltester Sohn ward stumm, mein zweiter wurde auf der Jagd gettet; Lnder, Völker und Schtze habe ich verloren und bin jetzt in deiner Gewalt. Nun weit du, warum ich den Namen Solon rief; mach jetzt mit mir, was dir gut scheint." Kyros, gerhrt und an den Wechsel des eigenen Glcks erinnert, schenkte dem Krsos das Leben und behielt ihn als Ratgeber bei sich. Als Krsos dem delphischen (Motte seine Ketten schickte und klagte, er habe ihn betrogen, erhielt er die Antwort; Nicht der Gott, sondern er selbst habe sich betrogen; denn das groe Reich, das er zerstrt habe, sei sein eigenes gewesen, und das Maul-tier sei Kyros, der von einem Perser und einer Mederin, wie jenes vom Esel und Pferd, abstamme. Nach der Eroberung Lydiens unterwarf Hrpagos das westliche Kleinasien und die Kolonieen der Griechen: Kyros selbst zog gegen Babylon, die Hauptstadt von Babylonien. Das altbavyl'onische Weich. Das Land zwischen Euphrat und Tigris, Mesopotamien, wird von diesen Flssen in hnlicher Weise, wie gypten vom Nil berschwemmt und trug 200300ftge Frucht. Hier lieen sich um 2000 v. Chr. die Chalder vom oberen Tigris nieder und bauten am Euphrat die Stadt Babel (Babylon). Der Bibel zufolge war Grnder des Reichs Nim rot), der war ein gewaltiger Jger vor dem Herrn und fing an ein gewaltiger Herr zu sein auf Erden." Zu den groen Bauten der Könige gehrten Tempel und Palste, Dmme, Teiche und Kanle, teils zur Bewsserung des Landes, teils zur Schiff-fahrt. Von den Babyloniern stammt das Ma-, Gewichts- und Mnz-wefen des Altertums; ihre Priester trieben Astronomie (Astrologie)*), berechneten Mondfinsternisse und kannten Sonnenuhren. Das Land, durch Handel, Reichtum und Bildung frh gehoben, versank in ppigkeit und Schwelgerei und mute sich den Assyriern unterwerfen. Aas assyrische Weich. Um 1250 v. Chr. wird Ninus als Grnder des assyrischen Reiches genannt. Er soll dasselbe durch Eroberungen im Osten bis zum Indus, im Westen bis zum Mittelmeer ausgedehnt und *) Astronomie, Sternkunde, Astrologie, Sterndeutern, die angebliche Kunst, aus der Stellung der Gestirne die Zukunft, besonders die Schicksale der Menschen vorauszusagen. 3*

10. Altertum - S. 62

1894 - Oldenburg : Stalling
62 dem die Hupter der Aristokratie eingeladen waren. Doch war eine dunkele Kunde zu Archias, einem der Machthaber, ge-drangen, da Verbannte in der Stadt wren und von Athen kam sogar ein Schreiben, das die Verschwrung mitteilte und das er gleich lesen sollte. Aber Archias, schon berauscht, schob es mit den Worten unter das Polster: Ernste Dinge verschiebe ich auf morgen?" Bald erschienen die Verschworenen als Tnzerinnen verkleidet und ermordeten zwei der Gste, gleichzeitig ttete Pelpidas mit einigen Gefhrten einen anderen Fhrer der Aristokraten in dessen eigenem Hanse. Die Demokratie wurde in Theben wieder hergestellt, die spartanische Besatzung mute ab-ziehen, und Pelpidas bernahm die Leitung des Staates (379). Alt seine Seite trat jetzt der zwar arme, aber eben so gebildete, als kriegstchtige Epaminondas. Gpaminondas war ein besonderer Freund der Musik und bertraf alle Thebaner an Beredsamkeit. Seine Lieblingsbeschftigung war die Philosophie. Er besa alle eines Mannes wrdige Tugenden und war w wahrheitsliebend, da er nicht einmal im Scherze eine Unwahrheit sagte. Er hatte nur einen Mantel und konnte nicht ausgehen, wenn dieser gewaschen wurde. Dennoch war er unbestechlich und antwortete einst einem Gesandten des Perserknigs, der ihm Geld anbot: Wenn die Ab-sichten deines Knigs meinem Vaterlande ntzlich sind, so bedarf es keines Geldes; wenn aber das Gegenteil der Fall ist, so hat er nicht Gold und Silber genug. Du aber entferne dich, da du nicht deine Bestechung an anderen versuchst." ^cfvptas, der einer vornehmen Familie angehorte und groen Reich-tum, aber noch grere Vorzge des Geistes und Herzens besa, erkannte neidlos die berlegenheit des Epaminondas an und folgte ihm stets als seinem vterlichen Freunde. Pelpidas war Fhrer der sog. heiligen Schar, die aus 300 vaterlandsliebenden Jnglingen bestand und den Kern des thebanischen Heeres bildete. Als die Spartaner unter ihrem König Klembrotns in Botien einrckten, schlug sie Epaminondas durch seine Erfindung, die schrge Schlachtordnung, bei Lenktra (371), und begrndete durch diesen Sieg Thebens Vorherrschaft. Um die Spartaner iin Peloponnes zu schwchen, drang er ctnch dahin vor, untersttzte
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